Fachkräftemangel & Personalgewinnung: Neue Qualifizierungswege für den Mittelstand.
- renate974
- 5. März
- 3 Min. Lesezeit
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Die Krise als Chance für den Mittelstand
Die deutsche Industrie steckt in einer Umbruchphase. Während große Konzerne wie Bosch, Continental oder ZF tausende Stellen abbauen, wächst der Fachkräftemangel in vielen mittelständischen Betrieben. Besonders betroffen sind das Handwerk, das Baugewerbe, die Gastronomie, Hotellerie und Pflegebranche.
Auf der einen Seite stehen viele qualifizierte Arbeitnehmer aus der Industrie vor dem Jobverlust. Auf der anderen Seite finden mittelständische Unternehmen nicht genug Fachkräfte, um ihre offenen Stellen zu besetzen.
Doch genau in dieser Situation steckt eine große Chance. Unternehmen, die jetzt auf Quereinsteiger, Umschulungen und flexible Qualifikationsmodelle setzen, können langfristig ihren Fachkräftebedarf decken.
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1. Warum der Fachkräftemangel trotz hoher Arbeitslosigkeit wächst
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Stellenabbau in der Großindustrie
Große Unternehmen reagieren auf wirtschaftliche Unsicherheiten mit Stellenabbau:
Bosch: 11.500 Stellen weniger bis Ende 2024
Automobilzulieferer wie Continental, ZF & Co.: Kürzungen in der Produktion und Verwaltung
Chemie- und Maschinenbauunternehmen: Sparprogramme und Personalabbau aufgrund hoher Energiekosten
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Branchen mit akutem Fachkräftebedarf
Während in der Industrie Stellen gestrichen werden, kämpfen andere Branchen mit Personalmangel:
Baugewerbe, Handwerk, Pflege & Gesundheitswesen,
Gastronomie & Hotellerie und viele mehr
Es gibt Industriebranchen, die trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten eine hohe Auftragslage und damit Personalbedarf haben:
Halbleiter- und Elektronikindustrie: Hohe Nachfrage nach Chips, Sensoren und KI-Technologien.
Erneuerbare Energien: Fachkräfte für Solar-, Windkraft- und Wasserstofftechnologien sind gefragt.
Medizintechnik und Pharma: Wachstum durch Innovationen in Biotechnologie, Diagnostik und Robotik.
Maschinenbau und Automatisierung: Investitionen in Robotik, Spezialfertigungen und digitale Steuerungstechnik.
Bau- und Infrastruktursektor: Neue Jobs in Sanierung, Glasfaserausbau und nachhaltigem Industriebau.
Logistik- und Verpackungsindustrie: Starke Nachfrage nach Automatisierung, nachhaltigen Verpackungen und E-Commerce-Lösungen.
Das Problem: Die Qualifikationen der Arbeitslosen passen oft nicht zu den offenen Stellen.
Die Lösung: Neue Qualifizierungsmodelle, Umschulungen und Quereinsteiger-Programme.

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2. Weg von Zertifikaten – hin zu Kompetenzen
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Warum klassische Anforderungen das Problem verschärfen
Viele Unternehmen setzen weiterhin auf starre Anforderungen an Abschlüsse und Zertifikate. Doch in Zeiten des Fachkräftemangels ist es entscheidend, neue Wege zu gehen.
Problem: Viele motivierte Quereinsteiger werden ausgeschlossen, weil sie keinen „passenden“ Abschluss haben.
Lösung: Unternehmen müssen stärker auf Praxisfähigkeiten und Lernbereitschaft achten.
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Quereinsteiger als Schlüssel zur Fachkräftesicherung
Besonders in technischen Berufen, im Handwerk und in der Pflege können Quereinsteiger mit kurzen, intensiven Schulungen integriert werden.
Ein Kfz-Mechatroniker aus der Automobilbranche könnte mit gezieltem Training als Elektrotechniker für erneuerbare Energien arbeiten.
Am Bodensee gibt es ein Beispiel, für die gezielte Fachkräfteanwerbung aus dem Bäckerhandwerk , für einen großes Unternehmen im Bereich der Pharmaabfüllung.
Unternehmen, die hier schnell handeln, sichern sich motivierte Fachkräfte, bevor der Wettbewerb sie entdeckt.
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3. So gelingt die schnelle Qualifizierung von Quereinsteigern
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Kurzprogramme statt langjähriger Umschulungen
Klassische Umschulungen dauern oft mehrere Jahre – zu lange für den aktuellen Fachkräftebedarf. Stattdessen sollten Unternehmen auf modulare, praxisnahe Qualifikationen setzen.
Erfolgreiche Modelle:
3–6-monatige Intensivtrainings für spezifische Berufe
Mentorenprogramme, in denen erfahrene Mitarbeiter neue Kollegen anlernen
Digitale Lernplattformen, um Wissen flexibel & berufsbegleitend zu vermitteln
Langfristig muss das Ziel bestehen bleiben, die Quereinsteiger zu vollwertigen Fachkräften zu qualifizieren, z.B. den Gesellenabschluss zu ermöglichen.
Eine gute Möglichkeit bietet hier zu die Externen Prüfung nach dem das 1,5 fache der Ausbildungszeit Praxiserfahrung gesammelt wurde.
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Kooperationen mit Bildungseinrichtungen
Viele Fördermöglichkeiten für Weiterbildungen bleiben ungenutzt. Unternehmen können gemeinsam mit:
Berufsschulen & Handwerkskammern praxisnahe Kurse für Quereinsteiger entwickeln
Arbeitsagenturen & Weiterbildungsträgern Förderprogramme für Umschulungen nutzen
Das Qualifizierungschancengesetz ermöglicht eine umfangreiche Förderungen von bis zu der Weiterbildungskosten für Unternehmen. Das Ziel der Kooperation könnte auch die Hinführung zur Externen Prüfung sein.
Nach § 45 Abs. 2 Berufsbildungsgesetz können Personen auch ohne eine Berufsausbildung zur Abschlussprüfung zugelassen werden, wenn sie mindestens das Eineinhalbfache der Zeit, die als Ausbildungszeit vorgeschrieben ist, in dem Beruf tätig gewesen sind, indem sie die Prüfung ablegen wollen.
Hiervon kann abgesehen werden, wenn durch Vorlage von Zeugnissen oder auf andere Weise glaubhaft dargestellt wird, dass Kenntnisse und Fertigkeiten erworben wurden, die eine Zulassung zur Prüfung rechtfertigen.
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4. Neue Recruiting-Strategien: Fachkräfte aktiv anziehen
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Den Bewerbungsprozess anpassen
Viele Unternehmen haben offene Stellen, aber ihre Recruiting-Prozesse sind zu komplex.
Skills-based Hiring: Bewerber nach Fähigkeiten statt nach Abschlüssen bewerten
Praktische Probearbeit: Quereinsteiger können 2–4 Wochen testen, ob der Job zu ihnen passt
On-the-Job-Training: Mitarbeiter direkt während der Arbeit weiterqualifizieren
Unternehmen, die flexibler werden, besetzen Stellen schneller als der Wettbewerb.
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Fazit: Jetzt aktiv werden!
Die wirtschaftliche Transformation erfordert neue Strategien in der Personalgewinnung. Wer sich weiterhin nur auf klassische Berufsbilder verlässt, wird den Fachkräftemangel nicht lösen.
Mittelständische Unternehmen und das Handwerk haben jetzt die Chance, durch innovative Qualifizierungsmodelle langfristig die besten Mitarbeiter zu sichern.
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